Wioletta Drewes
Focus Magazin, 2024

  • Im Februar diesen Jahres traf ich diese schöne Seele.
    „Wioletta Szala wurde in nur einer Woche von der Verwaltungsangestellten in Oberschlesien zur „zertifizierten Pflegekraft“. So lange dauerte der Crashkurs, der sie auf ihren Job in Deutschland vorbereitete. 2018 begann sie bei einer Vermittlungsagentur zu arbeiten. Heute ist sie froh, den Wechsel geschafft zu haben.
    Schon der Einstieg in den Job war unverschämt. Als Gegenleistung für den Kurs in Altenpflege und Hauswirtschaft musste sich Szala verpflichten, danach für mindestens drei Monate einen Job anzunehmen. Die Vertragsstrafe für den Fall, dass sie ihre Meinung ändert: 3000 Zloty, knapp 700 Euro. Das ist eine Menge Geld für jemanden, der in Polen ein paar hundert Euro im Monat verdient. Außerdem versprach die Agentur Pronobel in diesem Fall die Erstattung der Ausbildungskosten und verlangte von ihr einen Blankoscheck. Zunächst wurden ihr 800 Euro pro Monat versprochen, später 1200 Euro. Nur ein kleiner Teil wurde offenbar als sozialversicherungspflichtiger Lohn gezahlt. Die Firma berechnete die Rentenbeiträge aus sehr bescheidenen Beträgen. Für Szala bedeutet das geringere Rentenzahlungen im Alter“.

    Glücklicherweise hat Wioletta in Hartmut, dem Sohn ihrer Klientin einen liebevollen Ehemann gefunden, der sie in ihrem Kampf gegen die Agentur unterstützt. Ihre Schwiegermutter ist inzwischen verstorben, und alles, was von ihr übrig geblieben ist, ist ihr kleiner Vogel, den Wioletta und ihr Mann einst kauften, um ihr eine Freude zu machen.

  • Bild 1: Wioletta Drewes
  • Bild 2: Wioletta Drewes
  • Bild 3: Wioletta Drewes
  • Bild 4: Wioletta Drewes
  • Bild 5: Wioletta Drewes
  • Bild 6: Wioletta Drewes
  • Bild 7: Wioletta Drewes
  • Bild 8: Wioletta Drewes
  • Bild 9: Wioletta Drewes